UNICEF zu Besuch an der Selma-Rosenfeld-Realschule in Eppingen

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Zum diesjährigen Judentag am 10. Juli hat die Gemeinschaftskunde-Fachschaft der Selma-Rosenfeld-Realschule Eppingen unter Vorsitz von Lehrerin Frau Neutsch zum Anlass genommen, Vertreter von UNICEF einzuladen, um die 9. Klassen in drei Veranstaltungen über die Arbeit von UNICEF und das Thema „UN-Kinderrechte“ zu informieren.

Anknüpfungspunkte zwischen der Realschule in Eppingen und den weltweit geltenden Kinderrechten der Vereinten Nationen gibt es viele: das Recht auf Bildung für ALLE Kinder ist eines der wichtigsten Kinderrechte, und in der Schule wird es mit Leben gefüllt. Die Namensgeberin der Schule, Selma Rosenfeld, 1892 in Eppingen geboren und 1984 in Los Angeles verstorben, war als Lehrerin und Professorin ein Beispiel für Gleichberechtigung unabhängig vom Geschlecht, einem anderen grundlegenden Kinderrecht.

Schwerpunkt des Vortrags von Olivia Treffinger und Klaas Uphoff, zwei ehrenamtlichen Mitgliedern von UNICEF Heidelberg, war aber die Kinderarbeit in der Modeindustrie. Der oft sehr günstige Preis vieler „Fast-Fashion“-Modeprodukte wird oftmals erkauft durch die Arbeit von Kindern in verschiedenen Stufen der Kleidungsherstellung – auf etwa 170 Millionen wird die Zahl der betroffenen Kinder geschätzt. Fakten und Hintergründe des Themas wurden beleuchtet, und auch die Auswirkungen auf die betroffenen Kinder und auf die sehr ungünstige Klimabilanz dieser Art der Modeproduktion.

Besprochen wurde aber auch, was getan werden kann, um die Situation zu verbessern. Der Einfluss, den jede und jeder Einzelne als Kunde ausüben kann, wurde hervorgehoben. Kleidung sollte nicht als Verbrauchsprodukt gesehen werden, dass vielleicht nur 1-2 x getragen wird. „Kleidung längere Zeit tragen, Kleidungsstücke weiterverkaufen statt zu entsorgen, Second Hand Kleidung kaufen“ lauteten einige der Vorschläge, wie auch die Nutzung von FairTrade Produkten. Die Schülerinnen und Schüler zeigten eine große Betroffenheit, dass die Ausbeutung von Kindern unter verheerenden Arbeitsbedingungen für die Produktion von Mode für die „Wohlstandsgesellschaft“ kein Einzelfall ist. „Es ging uns darum, das Bewusstsein unserer 9. Klassen in Hinblick auf ihren eigenen Modekonsum zu sensibilisieren, das eigene Einkaufsverhalten zu hinterfragen und einen nachhaltigen Umdenkprozess in Gang zu setzen“, betonte Frau Neutsch.

Trotz der ungewöhnlich hohen Temperaturen gab es zahlreiche Wortmeldungen, Fragen und Anregungen durch die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen.  Eine gelungene Veranstaltung, die durch weitere gemeinsame Aktivitäten im kommenden Schuljahr fortgesetzt werden soll.